Impressionen vom Festwochenende in Wulfertshausen

Mit einem Fahnenzug der örtlichen Feuerwehr und Vereine sowie geladener Fahnenabordnungen aus den Stadtteilen, angeführt von der Blaskapelle Hubel und gesäumt von der spalierstehenden Gästeschar, zog die Festgemeinde zum Gottesdienst in die Kirche ein.

Pfarrer Walter Schmiedel rief zu Beginn seiner Predigt in Erinnerung, dass fünf Generationen das Feiern des Jubiläums ermöglichten: Was die Ur-ur-Enkel heute feierten, sei begründet durch ein Tun der Ur-ur-Großväter. Eine unverzichtbare, wichtige, wertvolle Tradition lebe so fort: die Freiwillige Feuerwehr Wulfertshausen. Diese beinhalte die Wehrhaftigkeit gegen alles Widrige, Feuer wie Wasser, zunehmend auch Wind, und fuße vor allem auf Freiwilligkeit. Eine gute, unbedingt aufrecht zu erhaltende Tradition, da sie dem Menschen diene. Menschendienst, Dienst am Menschen, Einsatz für – nicht Aktvismus gegen – rühre an den Kern der Sendung des Christus. Menschendienst als Einsatz im Schützen, Retten, Bergen. Als gelebte und vorgelebte Gemeinschaft, bewahrt in einer durcheinandergeratenen Wertewelt. “Aufrichtige Zusammenarbeit, geschwisterliche Hilfeleistung, Dienst am Nächsten“, so präzisiert das Gebet für Feuerwehren im Benediktionale. “Danke für Ihren Einsatz, Vergelte Gott Ihr geleistetes Tun und möge es die nächsten Generationen weitergehen – damit nach heute und nach uns noch viele “Ur-” Jubiläen feiern können. Für das weitere Wirken wünsche und erbitte ich Gottes Segen!”, würdigte der Festprediger am Ende seiner Ansprache die anwesenden Feuerwehrler.

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm in bewährter Weise der Chor Effata.

Für das leibliche Wohl durch viele freiwillig Helfende sowie gute Unterhaltung durch die Kapelle Hubel war im Anschluss an den Festgottesdienst bestens gesorgt. Nur für einen kurzen Moment machte die Sonne einem Gewitterschauer Platz, danach blieb es sommerlich warm, es konnte draußen und unter Dach im Pfarrzentrum ausgiebig gefeiert werden.

Wie steht's um die Work-Life-Balance?

“Wer von den Anwesenden heißt Maria? Und wer Marta?”, fragte Pfarrer Walter Schmiedel in die Runde der Anwesenden bei der Wortgottesfeier zum Parr- und Dorffest. Doch Marta und Maria aus dem lukanischen Evangelium sollten nicht die Personen, sondern die Wirklichkeiten, die diese beiden “in mir” abbilden und ausmachen, in den Mittelpunkt stellen. Wie steht es um die “Work-” (Marta!) “Life-” (Maria!) “Balance” bei mir selbst? Wie um das “Marta-hafte”: arbeiten, werkeln, gestalten, alles herrichten, im Haushalt oder allgemein im Einsatz für meine berufliche Karriere, die Freizeit nicht ausgenommen, sich sorgen, sich mühen, sich kümmern… eben: “Work”. Und um das “Maria-hafte”: still, ruhig, konzentriert dasitzen und sich Zeit nehmen, dem Gotteswort sich zu widmen, sich hinzugeben. Als guter Teil des Ganzen (nicht als Gegenteil!), von “Life”…

Maria und Marta standen so im Mittelpunkt eines sehr anregenden und unterhaltsamen Anspiels, das Elisabeth Michl, Petra Utz und Petra Wolf vom Team Kinderkirche mit zahlreichen Mitwirkenden sowie eigener Performance einstudiert hatten. Besonders hervorzuheben ist auch die musikalische Darbietung des Kinderchores Derching unter der Leitung von Ely Flores und Julia Glück, der den Gottesdienst schwungvoll und sogar mit Soloeinlagen bereicherte.

Gegen Ende der Wortgottesfeier überreichten Firmlinge einen symbolischen Scheck im Wert von 1.500 € an Dr. Emanuel Sawadogo für den Verein “Kaya Emanuel”, der in Burkina Faso junge Menschen darin unterstützt, durch das Erlernen des Schneiderhandwerks beruflich auf eigenen Beinen zu stehen. Das Geld stammt aus der Kuchenspende-Aktion, die in allen vier Pfarreien im Mai 2025 im Rahmen der Firmbegleitung stattfand. Der Aktionsverein Pfarr- und Dorffest Wulfertshausen rundete großzügig auf die stolze Summe auf.

Traditionell sorgten zahlreiche fleißige Hände beim anschließenden Fest für ein reichhaltiges, regionales Angebot an Speisen und Getränken, Tombola und Schätzspiel. Mitglieder der FFW boten auf der Wiese beim Parkplatz mit dem Thema Löschen sowie mit der Besichtigungsmöglichkeit des Löschfahrzeuges beste Unterhaltung.

Fotos: Petra Wolf, Georg Haberl

Text: Sigrid Haberl